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Musikalischer Nachruf und Erinnerung


– NACHRUF – FRANZ PLANK – GERHARD JÄGERSBERGER –

Gerhard (links), Franz (rechts)


– FRANZ PLANK –

Wie eng Freud und Leid, Jubel und Trauer sein können, mussten wir leider vor wenigen Tagen erfahren.

Mitten in den Vorbereitungen zum Jubiläumsfest ereilte uns die Nachricht, dass unser langjähriges Mitglied und Ehrenmitglied Franz Plank am vergangenen Dienstag uns allen vorausgegangen bzw. vorausmarschiert ist.

Ich denke, jeder der Franz („Wastl“) kannte, hat seine eigene persönliche Erinnerung, daher sind meine folgenden Zeilen eher subjektiv, werden sich aber mit vielen Eindrücken anderer Mitmenschen / Kollegen treffen.

Franz war für mich äußerlich betrachtet ein Mensch mit der einen oder anderen Rundung, innerlich mit so manchen Ecken und Kanten, aber mit einer Überdosis an Hilfsbereitschaft und Blasmusik im Blut versehen. Als ich als junger Musikant zum MVB hinzugestoßen bin, verkörperten er und seine damaligen Alterskollegen die typischen Blasmusikanten, die die Bedürfnisse nach Geselligkeit und Unterhaltung am Besten adressieren konnten. Über viele aktive Jahren war er ein fixer Bestandteil in jeder kleinen Gruppe oder Gruppierung des MVBs – eine Epoche die gespickt mit Tanzmusik-Bällen, und traditionieller Blasmusik war.

Ein Verein, wie der Musikverein, braucht Kollegen, die neben den musikalischen Fähigkeiten auch handwerklich begabt sind. So manche Aufbauten, Reparaturen und selbst das Kirtagbaumaufstellen tragen / trugen seine Handschrift. Gerade bei den Vorbereitungen zum Jubiläumsfest wurden wir mit so manchen Gegenständen „Made by Franz“ an sein Wirken erinnert.

Mancher Kollege verwendete in den vergangenen Tagen Formulierungen wie z.B. „Ein Original sei gegangen.“ oder „Eine Breitenauer Legende ist nicht mehr.“.

Vor allem letzte Aussage zeigt seinen Stellenwert in der Gemeinde Breitenau auf, da er als geselliger Mensch das fröhliche Miteinander suchte, jedoch immer seine Meinung und seinen Standpunkt vertreten hat. In meiner Zeit als Schriftführer war der Punkt Allfälliges bei Generalversammlungen nahezu „gefürchtet“, da Franz hier die Möglichkeit der freien Wortwahl oft nutzte, Themen anzusprechen, die ihn selbst und damit auch „seinen“ MVB bewegten. Vieles davon schärfte unseren Sinn bzw. eröffnete uns einen anderen Blickwinkel, blieb uns aber vor allem in guter Erinnerung. Mit den Jahren kam die eine oder andere körperliche Hürde hinzu, die es zu überwinden galt. Aber sein erster Schritt nach dem Meistern von Hürden war immer die Kontrolle, ob er noch in gewohnter Art und Weise mit dem Tenorhorn musizieren konnte.

In Abstimmung mit der Trauerfamilie stand in diesem Wochenende „sein“ Verein im Vordergrund und wir alle sind der Meinung, dass Franz es genau so haben wollte. – Ein Fest, an dem er nicht in unserer Mitte seinen Platz einnahm, sondern in unseren Herzen. In der kommenden Woche wird die Feierstimmung andächtigem Gedenken weichen.

Im Jahr 1964 wurde Franz als aktives Mitglied im MVB aufgenommen, in dem einige Jahre zuvor schon sei Bruder Johann mitwirkte. Seine aktive Laufbahn endete im Jahr 2016, welche direkt in die Ehrenmitgliedschaft führte. Mit über 50 Jahren aktiven Wirkens ist es selbstredend, dass Franz über die Jahre hinweg viele Ehrenmedaillen des NÖBVs verliehen bekommen hat.

Franz, für Dich ist wohl musikalisch formuliert, das irdische „Fine“ erreicht.
In unserer Erinnerung an Dich werden wir zum „Da Capo“ springen und Dein Andenken in Ehren halten.

Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gilt der Trauerfamilie und den Angehörigen!


Kleine Richtigstellung im Nachhinein:
 Franz war 1981-1983 kurzzeitig Obmann-Stv, hatte zuvor und danach auch Positionen des Archivars und Beisitzer inne.




– GERHARD JÄGERSBERGER –

Mitten in der Verarbeitung des überraschenden Ablebens von Franz Plank ereilte uns bereits die nächste Trauermeldung.
Über viele Jahre hinweg durften wir eine Auszeit von Abschieden erleben, daher stellt dieses weitere traurige Ereignis eine neue, belastende Situation für uns alle dar.

Am vergangenen Wochenende, als wir bereits auf ein gelungenes Jubiläumsfest im Park zurückblickten, hat unser geschätzter ehemalige Kollege und Kapellmeister Gerhard Jägersberger die Augen für immer geschlossen.

Da vieles vor meiner Zeit war und vor allem Gerhard wohl vielen jungen Kollegen (und Lesern) wenig bekannt ist, habe ich einen Blick in die Protokolle des MVB geworfen.
Gerhard („Poldl“) Jägersberger wurde 1972 in den MV Breitenau aufgenommen, wo bereits sein Vater Leopold eine musikalische Stütze darstellte.
Die 1970er Jahre würde ich sogar als Grundstock der damaligen „Next Generation“ des MVB ansehen, da neben Gerhard auch noch andere Kollegen, die heute noch einen Fixpunkt im MVB darstellen, zum Musikverein gestoßen sind.
Wie auch der unlängst verstorbene Franz Plank war Gerhard musikalisch vielseitig begabt (Gitarre, Flügelhorn, Trompete, Tenorhorn, Bass … ), so erklärt sich auch sein Interesse an Gruppierungen abseits des MVB.
Bei den sog. Föhrenwald Musikanten teilten sich Franz und Gerhard über viele Jahre hinweg einen Platz auf der Bühne.
In dieser Zeit gab es kein Steinfeldzentrum und auch kein Musikerheim. Das gesellschaftliche Leben konzentrierte sich auf das Volksheim bzw. das Gasthaus Sindlhofer, in dem kleine Konzerte, der Oktoberschoppen, aber auch die Probentätigkeit ihren Platz fanden.

Der Begriff „Next Generation“ trifft wohl auch auf seine Zeit als Kapellmeisters zu. 1983 übernahm Gerhard das Amt vom damaligen Kpmst Anton Kaminek und übte dieses
bis 1992 in der ersten Reihe und anschließend bis 2004 als Kpmst-Stv aus. In dieser Zeit legte Gerhard insbesonders den Fokus auf die Auswahl der passenden Konzertstücke, aber auch auf die Teilnahme an Konzertwertungsspielen samt steter musikalischer Verbesserung und der Suche nach neuen Herausforderungen. Dem Engagement in die Jugendarbeit des MVBs und dem guten Verhältnis zur ortsansässigen Musikschule ist es zu verdanken, dass in dieser Zeit einige Nachwuchsmusiker zu neuen Stützen reifen konnten.
Sehr oft erinnerte Gerhard an den Stellenwert der Disziplin, des regelmäßigen Probenbesuch und des Miteinanders, also an Werte, die schon vor seiner Zeit im Musikverein, wie auch heute noch essentielle Bestandteile des Erfolgs gemeinsamen Musizierens sind.
Gerhard war, den Protokollen zufolge, eher sachlich, kurz angebunden und akribisch bei der Notenauswahl, was u.a. mit der Anpassung von Musikstücken auf die jeweilige Besetzung des MVB hin erwähnt wurde. In den 2000er Jahren gab es aus beruflichen Gründen eine schrittweise größer werdende Distanz zum aktiven Musizieren im Musikverein. In den Folgejahren rückten seine Interessen, seine (Vor)liebe(n) und auch sein Lebensmittelpunkt mehr und mehr einige Breitengrade Richtung Asien. Wer sein Facebook-Profil kennt, kann leicht erkennen, dass ihn die Kultur, das Land und auch das thailändische Essen inspirierten.

In den Phasen seiner „Österreich-Urlaube“ suchte er jedoch punktuell den Kontakt zum MVB bzw. zu ehemaligen Mitgliedern und interessierte sich für die Entwicklung des Musikvereins.
Unglücklicherweise wurden die gesundheitlichen Probleme in den vergangenen Jahren größer und schwerwiegender, was zu zunehmenden Einschränkungen in seinem Alltag und Wohlbefinden führte.
Noch vor wenigen Monaten, als ich ihn zufällig getroffen habe, zeigte er Zuversicht, frohen Mut und eine gewisse Portion Fernweh nach Thailand.

Obwohl Gerhard schon einige Jahre kein aktives Mitglied mehr ist, ist die Anzahl der Weggefährten der 1970er – 1990er Jahre groß und somit auch die Betroffenheit seines überraschenden und frühen Ablebens.

Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gilt der Trauerfamilie und den Angehörigen / Freunden in Nah und Fern!

ขอแสดงความเสียใจอย่างสุดซึ้ง กับครอบครัว Jägersberger!